Münster & die Welt

Budapest on a Budget

Städtereise-Budapest-Ungarn

Lass uns die Welt entdecken! Dachtest du ich habe meine zweite Kategorie vergessen? Nein, nein! Man muss glaube ich nur ein wenig Fernweh haben, um über eine Reise schreiben zu können. Und jetzt hat mich wieder die Reiselaune gepackt. Der nächste Urlaub steht bald an und daher schwelge ich in den Erinnerungen vom letzten, das Reiseziel war: Budapest!

Letzten Herbst sind drei Freundinnen und ich für ein Wochenende nach Ungarn aufgebrochen. Obwohl ich anfangs Zweifel hatte ob sich eine Städtereise mit Flug für ein Wochenende überhaupt lohnt, sind wir alle zu dem Entschluss gekommen: Wir würden es immer wieder tun! Budapest ist eine traumhafte Stadt und an einem Wochenende kann man viel von ihr kennenlernen.

Am Freitag nach allgemeinen Feierabend ging es für uns los. Vom Flughafen Hannover ist man in flotten 1,5 Std in Budapest. Für dieses Wochenende wollten wir das Budget überschaubar halten und sind nur mit Handgebäck gereist. Einen spontan gebuchten Hin – und Rückflug gab es für 80€. Wenn man schon eher plant kann man auf jeden Fall den ein oder anderen Euro rausholen, es gibt nämlich echte Sparflüge schon ab 20€ nach Budapest.

Am späten Nachmittag in Ungarn angekommen, konnten wir direkt mit dem Bus der Linie 100E ins Zentrum gelangen. Flughafen und Innenstadt trennen mal gerade eine halbe Stunde Fahrt.

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Für unsere zwei Übernachtungen haben wir das Adagio Hostel 2.0 Basilica gebucht. Top Wahl für ein Hostel! Sauber, schick und echt freundliches Personal. Die Lage unübertroffen zentral!

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Nach einem Abendessen gleich um die Ecke im Restaurant Belvarosi Lugas Vendeglo, hat es uns ins jüdische Viertel gelockt. Wir wollten an diesem Abend noch ein bisschen mehr Budapest schnuppern und ich hatte zuvor soviel über die Ruinenkneipen gelesen. Das jüdische Viertel beginnt ein paar Gassen vom Hostel aus entfernt. Unser erster Anlaufpunkt: Szimpla Kert, die bekannteste Ruinenkneipe von Budapest. Von welchen Ruinen erzählt sie den da? Burgruinen oder wie? Nicht ganz. Das jüdische Viertel in Budapest hat sich zu einem absoluten Szeneviertel entwickelt. Um diesem wieder Leben einzuhauchen wurden leerstehende Häuser mit Flohmarkt – und DIYmöbeln zu Kneipen und Bars umgebaut. Ich habe noch nie eine Bar wie das Szimpla Kert erlebt! Man fühlt sich ein bisschen wie auf einer WG – Party, da es mal ein normales Wohnhaus war. Ein bisschen ist es auch wie bei Alice im Wunderland, denn in diesem Raum sitzt man auf alten Reifen, im nächsten auf Omas Sofa neben Schaufensterpuppen und dann wieder auf Gartenstühlen. Diese Atmosphäre strahlt eine unheimliche Gelassenheit aus. Jeder Gast sitzt gemütlich da, lauscht der Livemusik, genießt sein Getränk und das skurrile Flair. Ein paar Häuser vor, hinter und überall um das Szimpla Kert herum gibt es noch viele andere solcher Kneipen, manche haben große Outdoor Bereiche und erinnern so fast an einen Biergarten.

Mit diesem tollen ersten Eindruck sind wir ins Bett gefallen, obwohl man bis in die Morgenstunden hätte feiern können.

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Dennoch hatten wir am nächsten Morgen schon anderes im Sinn und wollten dafür ausgeschlafen sein. Um 10:30 Uhr haben wir uns am Vörösmarty ter am Löwenbrunnen nach einer blauen Jacke umgesehen und entdeckten diese auch direkt. Unser und einige andere Guides starten ab hier nämlich zu unterschiedlichsten Stadtführungen. Jetzt denkst du vielleicht wie langweilig ist die denn? Stadtführung? Aber es handelt sich hierbei um eine Free Budapest Walking Tour, geleitet von jungen Leuten die ihre Stadt lieben und sehr gut kennen. Zudem eine kostenlose Stadtführung. Sarah hat uns ausführlich durch die Geschichte, das Leben, das Essen und einige Sehenswürdigkeiten geführt. Believe it or not! Nach einem Schlenker durch die Stadt, einer ersten Donau Überquerung und einem steilen Anstieg endete die Tour am Burgberg auf der Buda Seite. Budapest bestand nämlich früher aus zwei Städten. Dreimal raten? Genau, Buda und Pest!

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Oben an der Matthias – Kirche, in der Sissi ihrem Franzl das Jawort schenkte, hat uns Sarah verlassen. Am Ende haben ihr alle Teilnehmer eine kleine Spende gegeben, weil jeder begeistert von ihrer Tour war. Als Leckerli hat sie uns noch den perfekten Snackpoint zum Mittag verraten. Nach kurzem Fotoshooting auf dem Burgberg haben uns unsere Bäuche direkt dorthin getrieben.

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Den typisch ungarischen Snack erhielten wir an der Metrostation Arany Janos utca, gar nicht weit vom Hostel entfernt, am unscheinbaren Imbiss namens Retro Langos Büfe. Laut Sarah der beste der Stadt und wir konnten uns über die Größe der Portion und den Geschmack keinesfalls beklagen! Danach sind wir für eine kleine Rast zum Hostel zurück gekugelt.

Schon nach kurzer Zeit lockte es uns wieder heraus. Vom Zimmerfenster aus hatten wir die Rückseite der St. – Stephans – Basilika sehen können und wollten die Kirche des Schutzpatron nun einmal von innen begutachten. Wie schon bei der Matthias – Kirche lief uns auch hier ein Brautpaar aus den Kirchtoren entgegen und wir musste uns einen geschickten Weg bahnen, um nicht später auf den Hochzeitsfotos dieser beiden zu landen. Die Kirche war wegen der Trauung nur zu einem Teil geöffnet, wirkte aber so betracht schon sehr imposant.

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Den Langos noch immer sättigend im Magen, haben wir von hier einen schönen Fußmarsch gewählt und sind zum Kaffee ins New York Café eingekehrt. Der Weg von 30 min hat uns wieder leichten Appetit verschafft und das Ambiente vom New York Café lässt sich am besten bewundern, wenn man dort etwas Süßes zu sich nimmt. Einen kleinen Moment muss man warten, bis das teuerste oder am teuer aussehendste Café der Stadt einen Platz frei hat. Aber es lohnt sich! Ein Pianist spielt am Flügel bekannte Melodien, dann ein Intermezzo von einem kleinen Orchester welches durch den Gastraum zieht und den Ungarischen Galopp spielt, Applaus von den Gäste und wieder die ruhigen Klaviertöne. Richtig schön! Hier muss es Sissi gefallen haben.

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Wenn man Budapest richtig kennenlernen will, muss man sich auf Kontraste einlassen. Unser nächstes Ziel war der For Sale Pub und größer hätte ein Unterschied nicht sein können! Anfangs saßen wir vier mit etwas eingezogenen Köpfen auf den Barhockern unter einem Himmel voller Notizzettel. Nachdem die erste Verwunderung verflogen war, überkam uns die Begeisterung. Das Essen roch fabelhaft, auch wenn wir absolut pappsatt nichts mehr probieren konnten. In dieser Umgebung schmeckte das Bier und die wilde Deko gab Anlass zu tausendundeinem Gesprächsthema.

Nach unserem Sundowner im For Sale Pub sind wir entlang der Donau und den vielen Brücken zurück Richtung Hostel gelaufen. Das Ufer und der Burgberg so beleuchtet, das man sich dies nicht entgehen lassen sollte.

Zum Ausklang des Abends haben wir im Kazimir Bisztro gegessen. Das Hungarian mangalica pork paprikash with home – made noodles and cucumber salad, ist unfassbar gut gewesen und total zu empfehlen. Das beste Essen was ich in Budapest hatte!

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So und am nächsten Morgen war es leider schon Sonntag. Begeistert vom jüdischen Viertel sind wir nochmal ins Szimpla Kert. Nein, diesmal nicht auf ein Bier! Am Sonntagmorgen findet hier von 9-14 Uhr ein Bauernmarkt statt. An jedem Stand durfte vorab probiert werden und so haben wir nur das Beste für unser Frühstück herausgesucht. Ein tolles Brot hier, leckeren Käse dort und salzigen Schinken von da vorne. Ein paar Tomaten noch dazu und wir waren happy! Das Szimpla Kert bietet auch ein riesiges Frühstücksbuffet in der 2. Etage an, mit einfach allem was man sich wünscht zu einem Preis von 15€.

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Wir haben uns für das selbstgekauft von den Marktständen entschieden. Der Preis für das Buffet war nämlich ausgesprochen teuer im Vergleich zudem was wir bisher kennenlernen durften. Ich war insgesamt erstaunt über die Preise in Budapest und hätte vorher nicht gedacht, dass man ansonsten bei der deftigen ungarischen Küche für ca. 10€ eine super Mahlzeit mit Getränk bekommt.

Das hat unserem Geldbeutel richtig gut getan und so sind wir am Sonntagmittag mit dem Bus der Linie 100E wieder zurück zum Flughafen gefahren. Wir haben das Wochenende in Budapest voll ausgekostet, sind mit unserem Budget aber für alles zusammen unter 200€ geblieben. Es war eine wirklich schöne Reise!

Tipps am Rande zu Budapest:
  1. Am besten nur mit EC Karte zahlen! Die Währung ist wie Monopoly Geld und wenn man nur 20€ (was über 6200 Forint sind) tauscht, kann einem niemand die großen Scheine wechseln. Selbst der Fahrkarten Automat für den Bus am Flughafen nimmt EC Karten an.
  2. Ein Thermalbad besuchen steht auf der To – Do – Liste, wenn ich nochmal in Budapest bin. Ich wusste vorher nicht, dass Budapest so bekannt für seine Thermalbäder ist und diese immernoch wie römische Thermen aussehen. Es soll dort unfassbar schön sein und absolut einen Besuch wert.
  3. Im For Sale Pub essen! Das sah so lecker aus und Sarah hatte uns von der hervorragenden Küche dort erzählt.
  4. Die Markthalle besuchen. Wer nicht im Restaurant essen möchte findet auf der gegenüber liegenden Seite vom For Sale Pub die Markthalle. Leider hatte sie schon geschlossen als wir dort waren, also auch auf meiner To – Do – Liste.

Ohhh! Ich hoffe, dass ich dir vielleicht etwas Reiselust auf Budapest gemacht hab. Diese Stadt wird dich sicher nicht enttäuschen! Jetzt hab ich auf jeden Fall schon wirklich Vorfreude darauf bekommen vom nächsten Urlaub zu berichten, aber das dauert noch ein klein wenig. Wo geht es bei dir als nächstes hin? Schon Urlaub in Aussicht?

Mach es gut und bis bald … Deine Anne

 

2 Comments

    1. Gerne doch! Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit noch dazu komme Beiträge über meine anderen Reisen zu schreiben. Da waren schon wirklich tolle Erlebnisse dabei und dann gibt es noch mehr Städte – Tipps!

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