Mein erstes Eis in diesem Jahr, sooo italienisch wie keins zuvor! Welch wunderschöner Genuss, wenn man beruflich nach Italien fliegt und genau ein Tag übrig bleibt, um die Stadt zu erkunden. Nur ein Tag, aber ich komme wieder um mehr von dieser Millionenstadt zu sehen und zu erleben.
Ich wusste, dass die Zeit für ein richtiges Programm zu kurz seien wird, dementsprechend habe ich mir vorab keinen Reiseführer gekauft oder Insider Tipps angesehen.
An diesem einen Tag habe ich mich einfach treiben lassen und mit meiner Kamera einen Spaziergang gemacht. Ohne Stress und ohne Panik die Sehenswürdigkeit von Seite XY zu verpassen, habe ich die Stadt angesehen, beobachtet und mache Szenen festgehalten.
Ohhh und geschmeckt! Eine Kugel Zartbitter – Gelato von der Cioccolateria Gay-Odin durfte nicht fehlen, denn hierzu wurde ich eingeladen und das war bestimmt das Beste was mir passieren konnte.
Neapel hat mich durch verschiedene Facetten begeistert! So ist der dunkle historische Stadtkern sehr faszinierend, die bunten Streetart Motive an den Gebäuden einfach cool und natürlich haut einen die Umgebung mit Vulkan und wunderschönem Meer vom Hocker!
Meine ganz persönliche Tour habe ich am Piazza Bellini gestartet und bin von dort die Via dei Tribunali entlanggegangen, hier findet man nach wenigen Metern die Pizzeria Sorbillo, eine der wohl Besten der Stadt. Leider stapeln sich vor der Tür mittlerweile Menschenmaßen und man muss sich in Wartelisten von über einigen Stunden eintragen, um hier zu essen. Gut, wenn man weiß, dass man dafür bestimmt keine Zeit hat!
Ich fand es eher interessant zu sehen, dass genau eine Straßenecke weiter, ein Eingang zur Unterwelt ist. Mir wurde davon erzählt, dass Neapel quasi komplett unterkellert ist und nicht nur mit einem Abstellraum, sondern mit einer ganzen unterirdischen Stadt. Selbst Schulen und Friedhöfe verbergen sich im Untergrund, diese wurden zu Zeiten von Epidemien, wie der Pest oder im Krieg bewohnt.
Heutzutage kann man einige Teile, wenn man eine Führung durch die Napoli Sotterranea bucht, besichtigen. Das steht auf jeden Fall auf meiner To – Do – Liste für meinen nächsten Besuch, dann zusammen mit meinem Freund, der mich dort unten beschützt. Hab ein bisschen Angst im Dunkeln!
Die nächste Querstraße, bei der Kirche San Lorenzo Maggiore, heißt Via San Gregorio Armeno und hat direkt noch eine Besonderheit zu bieten, denn es ist die Krippenstraße.
Touristen aus aller Welt kommen nach Neapel, um hier die Figuren der neapolitanischen Weihnachtskrippen zu sehen. Kleiner Scherz am Rande: Hier kann man sogar eine Pizza in Miniatur für seine Krippe kaufen!
Durch diese miniaturreiche Gasse kommt man auf die Via San Biagio Dei Librai und ist wirklich im Herzen der historischen Altstadt von Neapel. Diese berühmte Straße ist nämlich schnurgerade und teilt die Stadt in zwei Teile, sie wir Spaccanapoli genannt, was soviel wie Spalte Neapels bedeutet. Dieser bin ich dann schnurstracks gefolgt, habe mir die vielen verschiedenen Händler angesehen bis ich zur Via Toledo gekommen bin.
Auf einmal Platz, viel mehr als in den kleinen Gassen zuvor, aber die Via Toldeo ist anfangs eine viel befahrene Straße und wird dann erst zur Fußgängerzone. Alle namhaften Geschäfte und sämtliche Ladenketten machen hier auf sich aufmerksam und lassen das Shoppingherz höher schlagen, wenn man Lust und Zeit dazu hat. Ich bin bis zur schönen Galeria Umberto I gelaufen, genau hier neben dem Eingang zur Galeria ist übrigens die großartige Cioccolateria von der ich mein Eis hatte. Nun und auf direkten Weg zum Meer konnte ich noch das Opernhaus, den Königspalast und die wunderschöne Basilika San Francesco di Paola ansehen, als ich über den Piazza del Plebiscito geschlürt bin. Neben den imposanten Gebäuden haben mich die Straßenkünstler besonders begeistert, denn erst musste ich bei riesigen Seifenblasen anhalten und dann wieder bei einer Tänzerin. Sich einfach Zeit zu nehmen diese Lebensfreude anzusehen, war ein klasse Gefühl!
Ja und dann das Meer. Die Via Cesario Console ist quasi der Start einer Promenade, beginnt direkt an der Piazza und führt herunter zum Wasser.
Richtig toll ist es am Castel dell’Ovo vorbei zukommen, wenn man dieser Promenade folgt!
Die Menschen um einen herum genießen einfach die Sonne und sitzen oder spazieren gemeinsam am Ufer entlang.
Nur ein klein wenig weiter bin ich noch gegangen, bis die großen Hotelfassaden aufgehört haben. In den Straßen zwischen den Gebäuden konnte man schon die steilen Hänge erahnen, aber am Monumento ai Caduti del Mare sieht man die Ausmaße dann ganz genau. Die steilen Hänge vom Vomero Hügel, auf dem ganz oben ein Kloster thront, erheben sich direkt hinter den nächsten Straßen und mit diesem Ausblick habe ich meinen Spaziergang durch Neapel beendet. Es hat halt eine ofenfrische Pizza auf mich gewartet, da musste ich passend zurück sein!
Ohh, bella Italia du hast mir gut gefallen. Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, eine unheimliche Gastfreundschaft und eine neue Stadt für mich erobern dürfen!
Na, bekommst du ein wenig Fernweh? Oder schon im Urlaub gewesen? Freu mich von dir zu hören, bis bald … Deine Anne